Das gesamte Regelwerk der DTM umfasst 320 Seiten. Es gibt Vorschriften, die die Renn-Action fördern, wie das Funk-Verbot zwischen Box und Fahrer. Und es gibt Vorschriften, die eher kurios sind, wie die Regel zur Nummernschild-Beleuchtung. Hier ein Überblick der Regeln 2018:
Ein Boxenstopp pro Rennen ist verpflichtend, maximal 9 Mechaniker dürfen dabei im Einsatz sein: zwei pro Rad plus ein „Fänger“, der verhindern soll, dass ein Reifen wegrollt. Dass alle vier Crews gleichzeitig arbeiten, ist nicht möglich, weil pro Fahrzeugseite nur ein Schlagschrauber verwendet werden darf. Übrigens: Während einer Safety-Car-Phase kann der Pflicht-Stopp nicht erledigt werden.
Im Auto sind die Fahrer ziemlich allein, da während des Rennens jede Kommunikation mit der Box per Funk verboten ist. Die Information läuft „old fashioned“ über die Boxentafel. Und selbst dabei ist der Verwendungszweck massiv eingeschränkt, alle „Geheimbotschaften“ müssen der Rennleitung verraten und von ihr freigegeben werden.
In der DTM ist das Qualifying nicht nur entscheidend für die Startaufstellung, es geht auch um Punkte für die Gesamtwertung. 3 – 2 – 1 Punkte werden an die Piloten auf dem Quali-Podest vergeben, pro Renn-Wochenende kann ein Fahrer also maximal 56 Punkte sammeln. Für die schnellste Rennrunde gibt es keine Punkte extra.
Wenn‘s nicht läuft, dann legt die Crew eine Nachtschicht ein und arbeitet durch. Nicht in der DTM! Zwischen Rennen 1 am Samstag und Rennen 2 am Sonntag ist eine verpflichtende Ruhezeit vorgeschrieben (Parc-Fermé). Das Fahrzeuge wird abgedeckt und verplombt. Einzige Ausnahme: Nach einem massiven Schaden darf das Auto wieder fit für den Renneinsatz gemacht werden.
Das Lenkrad kann zwar persönlich angepasst werden, aber welche Systeme gesteuert werden dürfen, ist streng limitiert: die Trinkflüssigkeitspumpe, der Geschwindigkeitsbegrenzer für die Boxengasse, das Wassersprühsystem für die Bremsenkühlung, der Scheibenwischer, der Anlasser und die Aktivierung des DRS.
Ein DTM Bolide muss im Ziel ein Mindestgewicht von 1.115 Kilo auf die Waage bringen (Toleranz: 2 Kilo). Genau geregelt ist dabei das Gewicht des Fahrers – inklusive Helm und persönlicher Ausrüstung sollten es mindestens 84 Kilo sein. Piloten, die wenigen wiegen, müssen Ballast an den Becken- und Schritt-Sicherheitsgurten befestigen.
Das Reifenmanagement beginnt in der DTM ab der ersten Sekunde, denn Heizdecken sind verboten. Die Piloten müssen die Gummiwalzen mit ihrer Fahrtechnik im idealen Temperaturfenster halten, was für noch mehr Rennaction sorgt. Die Reifen werden exklusiv von Serienpartner Hankook geliefert. An der Vorderachse werden Pneus mit der Größe 300/680 – 18 aufgezogen, an der Hinterachse 320/710 – 18. Die Anzahl der Slick-Reifen ist pro Rennwochenende auf acht Sätze limitiert.
Auch in der Hitze des Gefechts sollen die Piloten keinen Hitzeschlag erleiden. Deshalb ist auch die Umgebungstemperatur im Kopfbereich des Fahrers genau geregelt. Während des Rennens sind das maximal 40° Celsius. Bei einer Außentemperatur von mehr als 30° darf die maximal zulässige Umgebungstemperatur im Kopfbereich 10 Grad über der Außentemperatur liegen…
Es gibt fast nichts, was in der DTM nicht geregelt ist, zum Beispiel die Frage, was mit der Nummernschild-Beleuchtung passiert… Das Reglement macht sicher: „Die Beleuchtungs-Einrichtungen dürfen entfernt werden. Sollten dadurch Öffnungen in der Kontur des Wettbewerbsfahrzeugs entstehen, müssen diese verschlossen werden. Oberhalb der Designlinie darf dies nicht zu einer Konturveränderung führen.“